Eigentlich ...
... wollte ich nach einem Rezept, dass ich im Internet gefunden hatte, kandierten Ingwer und Ingwer-Sirup herstellen. Eigentlich...
Die erläuterte Zubereitungsart war sehr zeitintensiv und der große Topf, den ich für mein Vorhaben ausgewählt hatte (ich mache schließlich keine halben Sachen) würde mehrere Tage auf dem Herd stehen. Die Zutaten sollten laut Rezept mehrmals erhitzt werden und eine große Menge Zucker musste auch in regelmäßigen Abständen hinein. Ansonsten
machte das Rezept auf mich einen geradezu simplen Eindruck und schien zu garantieren, dass es auf Anhieb gelingen würde.
So legte ich also los.
Die erste Hürde, die ich nehmen musste war der Ingwer. Der wächst schließlich nicht
gerade und rechtwinklig, sondern krumm und knubbelig. Als ich endlich mit dem Schälen fertig war, hatte ich einen Krampf in den Fingern. Die zweite Schwierigkeit war, dass egal wie lange ich den Ingwer im Zuckerwasser kochte, die Flüssigkeit einfach nicht dicker werden und sich nicht auch nur im Entferntesten einer Konsistenz annähern wollte, die an Sirup erinnert. Also gab ich noch mehr Zucker dazu und ließ meinen Riesentopf noch
länger auf dem Herd vor sich hin köcheln.
Ob dieser Aufwand - gar nicht zu reden vom Stromverbrauch - wirklich umweltfreundlicher ist, als die Alternative, nämlich kandierten Ingwer bereits fertig zu kaufen?
Für mich fühlte es sich an, als hätte der Herstellungsprozess Wochen gedauert, dabei
waren es nur ein paar Tage. Trotzdem, die Sache ging mir mächtig gewaltig auf den Keks. Vor allem, weil ich am Ende dieses Küchenexperiments nur eine (für meine Verhältnisse) winzige Menge kandierten Ingwer vorweisen konnte. Im Gegenzug hatte ich aber eine beachtlich große Menge Ingwersirup produziert. Irgendetwas ist da wieder einmal gründlich schiefgelaufen. Komisch eigentlich, dass mir das immer nur dann passiert, wenn ich nach Rezepten koche, die ich nicht selbst entwickelt habe. Nicht immer natürlich, aber doch auffallend häufig. Deshalb habe ich entschieden: Damit ist jetzt Schluss. Ich mache meine eigenen Sirup-Rezept-Varianten-Richtlinien!
Hier sind sie und viel Spaß damit... 😉
Espresso-Sirup
300 ml Espresso (liebevoll zubereitet vom
Kaffee-Troll)
300 g Rohrohzucker
1 TL Kakaopulver
1 TL Minze (getrocknet)
1/4 TL Piment
1/4 TL Kardamom
1 Prise Salz
Den Espresso zusammen mit dem Zucker,
den Minzblättern und den Gewürzen bei
mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die
gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Minzblätter entfernen, Kakaopulver
unterrühren und noch heiß in ein
Schraubglas oder eine gut verschließbare
Flasche füllen.
Die Menge ergibt ca. 200 ml Sirup.
Limetten-Orangen-Sirup
3 – 4 Limetten (ca. 75 ml Saft)
1 Orange (ca. 75 ml Saft)
200 g Rohrohzucker
Limetten und Orangen auspressen,
den Saft durch ein Sieb streichen
und zusammen mit dem Zucker in
Einem kleinen Topf erhitzen. Kurz
Aufkochen lassen und noch heiß
in ein Schraubglas oder eine
gut verschließbare Flasche füllen.
Die Menge ergibt ca. 250 ml Sirup.
Orangen-Karamell-Sirup
3 – 4 Orangen (ca. 300 ml Saft)
300 g Rohrohzucker
1 Rosmarinzweig
Die Orangen auspressen, den Saft
durch ein Sieb seien und zur Seite
stellen.
Die Hälfte des Zuckers in einem
Topf erhitzen, bis er flüssig wird.
Dann langsam den Orangensaft
und den restlichen Zucker
unterrühren.
Den Rosmarinzweig dazu geben und bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis die gewünschte
Konsistenz erreicht ist.
Den Rosmarinzweig entfernen und den Sirup noch heiß in eine gut verschließbare Flasche oder ein Schraubglas füllen.
Die Menge ergibt ca. 200 ml Sirup.
Sahne-Karamell-Sirup
50 g Rohrohrzucker
50 g Kokosblütenzucker
50 g Ghee
200 ml Sahne
2 TL Salz
1 Prise Cayenne
Die beiden Zucker in einem Topf erhitzen, bis sie beginnen sich zu verflüssigen.
Ghee und Salz dazu geben und umrühren bis
auch das Ghee flüssig geworden ist.
Sehr langsam die Sahne unterrühren und die
Mischung unter ständigen Rühren 2 – 3 Minuten
kochen.
Mit Cayenne würzen und noch heiß in ein
Schraubglas oder eine gut verschließbare Flasche
füllen.
Die Menge ergibt ca. 250 ml Sirup.
Schokoladen-Sirup
250 ml Wasser
200 ml Agavendicksaft
200 g Zartbitterkuvertüre
10 g Minze (getrocknet)
1/2 TL Salz
Kuvertüre in mittelgroße Stücke
brechen und zur Seite stellen.
Minze in einem kleinen Topf in
Wasser kochen, die Flüssigkeitsmenge
auf 150 ml reduzieren und durch ein
Sieb abgießen.
Den Topf ausspülen und die Flüssigkeit
mit dem Agavendicksaft und dem Salz
wieder hinein geben. Bei reduzierter
Hitze die Kuvertüre in den Topf geben
und gut umrühren, bis sie vollständig
geschmolzen ist.
Noch heiß in ein Schraubglas oder
eine gut verschließbare Flasche füllen
und immer wieder etwas schütteln, bis alles abgekühlt ist.
Die Menge ergibt ca. 500 ml Sirup.
Zitronen-Sirup
2 - 3 Zitronen (ca. 125 ml Saft)
30 ml Wasser
6 EL Honig
Honig mit Zitronensaft und Wasser in einem
kleinen Topf kurz aufkochen lassen.
Noch heiß in ein Schraubglas oder
eine gut verschließbare Flasche füllen.
Die Menge ergibt ca. 250 ml Sirup.