? ? ?
So wie Fahrradfahren erlernbar ist, ist es auch mit dem Kochen. Manche werden richtig gut darin, andere weniger.
Meine Mutter konnte nie besonders gut kochen, aber es hat sie glaube ich, auch nicht interessiert. Ich wollte nie kochen, ich fand das spießig.
Allerdings wollte ich aber Dinge essen, die mir schmecken und ich kann ja nicht jeden Tag essen gehen.
Mein Mann kann gut kochen. Da er aber nach Rezept kocht und ich manchmal mäkelig bin, was die Zutaten angeht, stieß er irgendwann an seine Grenzen.
Das war der Zeitpunkt, als ich anfing, Ideen zu entwickeln und sagte ihm, er solle doch mal dieses und jenes zusammen schütten, braten oder, oder…
Nachdem ich ihn aus der Küche vertrieben habe, greife ich ab und an aber trotzdem noch auf seine besonderen Fähigkeiten zurück. Er ist handwerklich einfach besser als ich, wenn es darum geht, zum Beispiel etwas Paniertes zu braten.
Von ihm habe ich gelernt, dass Kochen viel mit Handwerk und Physik zu tun hat, und dass man manche Dinge einfach ausprobieren muss – oder wissen muss, wo es steht. Es gibt jede Menge Bücher und Tipps im Internet, wie einer versalzenen Suppe zu Leibe zu rücken ist, oder etwas Angebranntes gerettet werden kann.
Deshalb habe ich hier überwiegend meine eigenen Ideen aufgelistet, wie ich mit den Herausforderungen, die sich mir beim Murksen in der Küche in den Weg gestellt haben, umgegangen bin. Dabei habe ich festgestellt, dass ein eigentlich grätenfreies Fischfilet auch mit einer Kombizange aus dem Werkzeugkasten von darin noch enthaltenen Gräten befreit werden kann, dass es aber wesentlich leichter – und hygienischer – ist, dafür eine Grätenzange zu benutzen 😜
Meine 5 wichtigsten Helfer
An dieser Stelle möchte ich meine wichtigsten Küchenhelfer – außer meinen vielen Pfannen und Kochtöpfen und meinem Mann natürlich – vorstellen. Ohne sie käme ich nicht weit.
Die Küchenwaage:
Unentbehrlich damit die Mengen stimmen aber - da mechanisch – ungenau genug, um Raum für Spekulationen, Unschärfe und jede Menge Murks zu lassen.
Das große scharfe
Messer:
Ein tolles Teil, das trotz
seiner Größe handlich
ist.
Obwohl vielseitig
einsetzbar, nutze ich
es meistens zum
Kräuter hacken.
Das ist das einzige,
was ich – durch zugucken – von meiner Oma gelernt habe.
Mein heiß und innig geliebtes Küchenmonster –
die Küchenmaschine:
Teuer, aber das ist sie mir wert. Sie knetet Brotteig für mich, schlägt Sahne und mit dem entsprechenden Aufsatz plättet sie auch Nudelteig.
Mein Kumpel Luigi, der Löffelhalter:
Immer gut gelaunt nimmt er meine Rührwerkzeuge in Empfang und hält sie fest, bis ich sie wieder brauche.
Und er ist – im Gegensatz zu meinem Mann – ganz einfach in der Spülmaschine zu reinigen.
Und zum Schluss, aber nicht das Schlusslicht – Helferlein:
Eigentlich ein Kinderstuhl, aber mächtig stabil und von perfekter Größe für mich, damit ich auch an die obersten Fächer der Küchenschränke dran komme.
Den Namen habe ich - zugegeben - bei Daniel Düsentrieb geklaut. Ich versuche auch immer, Unmögliches sofort zu erledigen, aber bei den Wundern hapert´s dann doch.
Hilfreiche Nebendarsteller
Sie sind nicht unbedingt erforderlich, aber mit Ihnen geht es leichter.
Gerätschaften, die ich nicht unbedingt brauche, über die ich mich aber freue, weil sie habe und nicht improvisieren muss.
Die Grätenzange:
Vielleich doch nicht so unwichtig, wenn ich mir die Alternative anschaue…
Der Stabmixer:
Zugegeben, das große
scharfe Messer und/oder
eine wild geschwungene
Gabel würden wahrscheinlich
auch reichen, aber mit dem
hier geht´s einfach schneller.
Der Teigroller:
Den besitze ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit.
Die Alternative wäre eine gefüllte Weinflasche.
Wär´ doch schade drum.
Die Vierkant-Reiben:
Nachdem meine Schwägerin mir die Miniatur geschenkt hatte, habe ich mir nun doch noch die große angeschafft.
Wenn´s mal wieder etwas mehr sein darf…
Schöpflöffel & Kartoffelstampfer:
Die beiden brauche ich wirklich nicht.
Ich würde sie aber vermissen, wenn ich sie
nicht hätte.
Kartoffelpüree zubereiten geht mit dem
Stampfer viel leichter und mit ´ner Gabel nach Teigtaschen angeln … Och, nö …
Murks-Tipps
👩🍳 👨🍳 Ayran:
Zum Selbermachen einfach die gewünschte Menge aus fettarmem Joghurt, Wasser und Salz (je nach persönlichem Geschmack und gewünschter Konsistenz) zusammen schütten und umrühren.
Hilft mir in heißen Sommern, in denen ich viel schwitze, auch gegen Kopfschmerzen 😊
👩🍳 👨🍳 Brot:
Damit der Brotteig schön aufgeht, solltet Ihr Buttermilch und Hefe einige Zeit vor dem Teiganrühren aus dem Kühlschrank nehmen, damit die Zutaten nicht so kalt sind.
Während der Ruhephasen den Teig am besten an einen warmen Platz (zum Beispiel in einen Sonnenstrahl) stellen.
Der Brotteig platzt während des Backens im Ofen auf und bekommt Risse. Das ist normal, sieht aber doof aus, wenn es an den „falschen“ Stellen passiert. Daher bestäube ich den Teig nachdem ich ihn geformt habe mit Mehl und schneide ihn mit einem scharfen Messer dort ein, wo er aufplatzen soll. Klappt nicht immer, aber immer öfter…
👩🍳 👨🍳 Cocktailtomaten:
Das Aushöhlen der Cocktailtomaten ist aufgrund ihrer Kleinheit ja nicht so einfach. Ich habe daher folgende Vorgehensweise ausprobiert: mit einem Apfelkerngehäuseausstecher anstechen und diesen vorsichtig drehen, damit Ihr nicht unten an der Tomate wieder rauskommt. Anschließend mit einer Grätenzange den Strunk aus der Tomate ziehen und den Rest, der noch übrig ist, mit einem Espressolöffel herauskratzen.
👩🍳 👨🍳 Crème fraîche oder Schmand:
… das ist hier die Frage. Was ist da eigentlich der Unterschied? Da ich es nicht wusste, habe ich (mal wieder) gegoogelt.
Eigentlich ist es fast das Gleiche. Der Unterschied besteht im Fett- und Zuckergehalt.
Während Schmand mindestens 20 % Fett enthält und weniger säuerlich als seine französische Verwandte Crème fraîche ist, enthält letztere mindestens 30 % Fett und darf bis zu 15 % Zucker enthalten.
👩🍳 👨🍳 Einkaufen:
Lebensmittel einkaufen ist lästig – mir jedenfalls. Aber ohne Einkauf kein Murks und kein voller Magen, man kommt nicht drum herum.
Es sei denn, Ihr lasst Euch alles, was Ihr
braucht liefern. Oder Ihr habt einen
Bauernhof und seid Selbstversorger*innen.
Wofür Ihr euch auch entscheidet, ob Ihr
simple oder aufwendige Gerichte
zubereiten wollt, alles steht und fällt mit
den Zutaten.
Mit Ausnahme von Dosentomaten, die
manchmal einfach sein müssen – je
frischer und qualitativ hochwertiger die
Zutaten, umso leckerer das Ergebnis.
👩🍳 👨🍳 Fisch:
Der geringe Gehalt an Bindegewebe lässt Fisch während des Garens leicht zerfallen.
Wenn Ihr den rohen Fisch mit Zitronensaft oder Essig beträufelt, wird das Gewebe gefestigt, der typische Geschmack wird (angeblich) nicht beeinflusst.
Es gibt jedoch auch Ausführungen in einschlägiger Literatur, die das Gegenteil behaupten.
Also einfach ausprobieren, wie Ihr am besten zurecht kommt und (vor allem) es Euch am besten schmeckt.
Lachs und Thunfisch sind fest genug, hier ist die Prozedur nicht erforderlich.
👩🍳 👨🍳 Gnocchi:
Gnocchi selber machen ist einfacher als gedacht. Einen Haken gibt es aber trotzdem, es sei denn Ihr bereitet sie für viele Leute zu. Gnocchi für nur zwei Personen zu machen ist natürlich auch möglich, aber: es ist immer zu viel.
Gnocchi lassen sich aber gut einfrieren. Mit Mehl bestäubt und voneinander getrennt auf einen Teller gelegt und für 1 – 2 Stunden in den Froster gestellt, können sie anschließend in einem gefriergeeigneten Behälter zusammen „geschmissen“ werden, ohne dass sie aneinander kleben und lassen sich portionsweise entnehmen 😋
👩🍳 👨🍳 Hefe:
Wenn ich Brot und Brötchen backe, verwende ich am liebsten frische Hefe.
Damit ich immer welche vorrätig habe, friere ich sie ein. Mein erster Versuch sie aufzutauen endete mit einem Wutanfall 😡, da nicht nur mehrere Hefewürfel aneinander klebten, sondern auch die Verpackung am Würfel.
Daher mein Tipp: Hefewürfel aus der Verpackung nehmen und einzeln (oder halbiert für z. B. 6 Brötchen) in Schraubgläser legen. Beim Auftauen verflüssigt sich die Hefe und ist sofort einsatzbereit 😊
👩🍳 👨🍳 Milch, Sahne und andere Milchprodukte:
Ich verwende die Begriffe „Milch“, „Sahne“ usw. in meinen Murksereien der Einfachheit halber als Oberbegriff für (natürlich) Milch oder Sahne von Kühen, Schafen, Ziegen und Hafer-, Mandel-, Dinkel- und weitere Drinks.
Da ich begonnen habe, mit Kuhmilch zu murksen, aber immer wieder mit Alternativen experimentiere, wollte ich nicht alles ändern.
Außerdem sind die verschiedenen Alternativen auch geschmacklich sehr unterschiedlich. Deshalb: entscheidet selbst, was Ihr verwendet 😊
👩🍳 👨🍳 Nüsse und Kerne rösten:
Die meisten Nüsse und Kerne enthalten von Hause aus schon viel Fett. Da ist es nicht erforderlich, sie auch noch in zusätzlichem Fett zu braten. Es geht hier ja um die Röstaromen.
Am leckersten finde ich Nüsse und Kerne wenn sie leicht braun geröstet sind.
In einer kleinen Pfanne gelingt das ohne Fett bei geringer Hitze und unter ständigem
Rühren in wenigen Minuten.
Hier müsst Ihr wirklich aufpassen. Mir sind schon Pinienkerne verkohlt, weil ich nicht aufmerksam genug war ☹️
👩🍳 👨🍳 Passierte Tomaten:
Passierte Tomaten sind in letzter Zeit in den Fokus der Medien geraten. Da es bei der industriellen Herstellung schon mal passieren kann, dass schimmelige Exemplare mitverarbeitet werden. Der Schimmelpilz selbst ist nicht hitzebeständig und stirbt bei der Produktion ab. Seine Ausscheidungsprodukte, die toxisch sind, überleben jedoch den Herstellungsprozess.
Ein Grund mehr, Tomaten selbst zu passieren. Ob mit einer manuellen oder elektrischen Passiermühle ist - mal wieder – Geschmackssache.
Um 700 g passierte Tomaten herzustellen, benötigt Ihr ca. 1 Kg frische Tomaten (plus/minus ein paar Gramm - abhängig von der Sorte).
👩🍳 👨🍳 Salz oder Zucker:
Während Kartoffeln in Salzwasser gekocht werden um sie zu garen, werden Mais und Spargel unter Zugabe von Zucker gekocht.
Rote Beten werden erst einmal nur in Wasser gekocht. Damit sie ihre Farbe behalten, wird erst kurz vor Ende des Kochprozesses etwas Salz zum Kochwasser geben.
👩🍳 👨🍳 Tofu:
Bei meinen Internet-Recherchen habe ich zur Tofu-Zubereitung im Ofen den Hinweis gefunden, dass der Tofu zuerst ausgedrückt werden soll, damit er knusprig wird. Die Gartemperatur war mit 200 °C angegeben. Mir hat das nicht so gut gefallen. Ich fand den Tofu zu trocken, ich bestreiche ihn daher lieber mit geröstetem Sesamöl und gare ihn im Backofen bei maximal 170 °C.
Aber das ist – wie immer, wie ich finde – Geschmackssache 😊
👩🍳 👨🍳 Tofu
oder
indischen Rahmkäse
oder
Klöße
oder…
selber machen:
Habe ich (noch) nicht ausprobiert.
Mache ich aber noch.
Ich komme wieder, keine Frage …