Stinkt - aber schmeckt

„Stinkt. Aber schmeckt.“ Das soll ich angeblich als kleines Kind geäußert haben, als meine Eltern mich das erste Mal mit einem gekochten Hühnerei konfrontierten.

Erinnern kann ich mich daran nicht. Ich muss wohl wirklich noch sehr jung gewesen sein.

Aber die Grundaussage würde ich sogar heute noch unterschreiben.

Gekochte Eier, Rühreier usw. riechen nicht wirklich lecker, wie ich finde. Sogar bei der Zubereitung von Rührei würde ich mir am liebsten die Nase zuhalten – ich esse sie aber für mein Leben gern…

Das werde ich wahrscheinlich nie verstehen, denn es ist doch wissenschaftlich erforscht, dass Geruchs- und Geschmackssinn zusammengehören. Wie kann mir da etwas schmecken, was ich am liebsten nicht riechen möchte?

Dieses Mysterium geflissentlich ignorierend, probiere ich unermüdlich Varianten von Eiergerichten aus anderen Ländern.

So bin ich einmal mit großer Begeisterung in einem türkischen Café über „Menemen“ hergefallen – sehr zur Verblüffung meiner türkischen Kollegin, die mich dort hin gelotst hatte. Sie konnte es gar nicht glauben, dass ich das zum ersten Mal esse, weil ich mich so „professionell“ darüber hergemacht habe. Vielleicht bin ich ja ein Naturtalent…

Umso enttäuschter war ich, als ich einmal in einem anderen Café „Menemen“ bestellte und es dazu nicht diesen Sesamring gab. Ich bin ja sehr für multikulti in der Küche, aber dazu eine Schrippe anstelle eines Simit zu servieren fand ich irgendwie doof.

Ich habe natürlich auch ein wenig herumgemurkst und verschiedene Rührei-Varianten zusammengerührt. Ich glaube, hier sind der Fantasie auch keine Grenzen gesetzt 😉