Mein Vater interessierte sich für viele Dinge. Vor allem hat er gerne Dinge selbst gemacht – gebaut, gesägt, gebraten und gebacken.

Ich erinnere mich, dass er immer irgendwie beschäftigt war, er hat tapeziert, Fliesen gelegt, Holz gehackt und gesägt…

Und er hat gekocht – selten, aber dann mit Bravour, und zwar Kartoffelpuffer. Ich kann mich nicht mehr erinnern, aber ich glaube, meine Mutter wurde dazu verdonnert, die Kartoffeln zu schälen, er hat sie dann gerieben, mit Mehl vermengt und was man sonst so machen muss, um Kartoffelpuffer herzustellen und hat sie gebraten.

Wenn wir Ferien auf einem Campingplatz machten, konnte ich beobachten, wie die große Bratpfanne am Arm meines Vaters kurz aus der Tür des Wohnwagens herausschaute, während er mit einem Schlenker seines Handgelenks den Puffer aus der Pfanne springen ließ, der sich in der Luft drehte und in der Pfanne landete, während der Arm meines Vaters wieder im Inneren verschwand. Er hat leider erfolglos versucht, mir das beizubringen.

Allerdings hat er es geschafft, dass ich das Brotbacken erlerne – was viel leichter ist.

Er war bereits Rentner als er nach Niedersachsen umzog und dort das Backen von Heidebrot für sich entdeckte. Da er keine halben Sachen machte und von seinem selbstgebackenen Brot so begeistert war, hat er mich mit seinem Enthusiasmus angesteckt.

 Mir war das Brot allerdings zu zurückhaltend, daher habe ich – zu seinem Entsetzen - wesentlich mehr Röstzwiebeln dran gemacht als er. Ich habe es eben gern würzig, während mein Vater dezentere Geschmacksnoten bevorzugte.

Im Lauf der Zeit habe ich dann das Grundrezept abgewandelt und mir neue Varianten ausgedacht – insbesondere die Teilung des Teigs in mehrere Teile, weil es dann mehr Kanten gibt 😋

Mein Freund B. findet, das Brot sieht aus wie gekauft, und meint das als Kompliment.

Das ist doch was...