Warum eigentlich Murks?
Murks ist etwas, das jemand macht, der von dem was er tut, keine Ahnung hat.
Ich hatte bis vor gar nicht so langer Zeit keine Ahnung vom
Kochen. Da ich aber Spaß daran habe, fing ich irgendwann an,
verschiedene Zutaten zusammen zu schütten - meine ersten
Suppen entstanden.
Im Biologieunterricht in der Schule nannte man das Evolution.
Erst war die Ursuppe da, dann kamen die Wirbellosen, die
Kiemenatmer und irgendwann die Säugetiere und der Homo
sapiens.
So ähnlich ging es mir auch. Meine Ursuppe rührte ich als Kind
zusammen. Komischerweise wollte sie niemand in meiner
Familie essen. Dabei waren doch so leckere Sachen wie
Lorbeerblätter, Thymian und viele bunte "Smarties" drin ...
Als ich dann beschloss, meinem Mann den Platz am Herd streitig zu machen, fing ich wieder
mit Suppen an. Dann kamen die Aufläufe, das Brot und ganz zum Schluss das wilde Getier.
Davor hatte ich echt Schiss, weil es ja ziemlich teuer ist und ich dachte, wenn ich das
versemmel ...
Jedenfalls notierte ich meine Ideen auf verschiedene Zettel, und das auch nur, weil mein
Mann das eine oder andere noch einmal essen wollte. Nachdem ich ihn enttäuschen musste,
weil ich nichts notiert hatte, bestand er darauf, dass ich meinen Murks künftig haarklein
dokumentiere.
Das erste "Murksbuch" war daher eine Küchenschublade voller Zettel. Einige groß, andere
klein, und manche nicht lesbar, weil ich so gekritzelt habe oder die Zettel irgendwie mit Fett
in Berührung gekommen waren.
Weil mir das dann aber irgendwann zu doof war, schrieb ich alles hübsch säuberlich auf
dem PC und druckte es aus – mein Murksbuch.
Dann fing ich an im Text herum zu ändern und alles sah wieder saumäßig aus.
Schließlich rekrutierte ich ein in die Jahre gekommenes Netbook, legte Dateien an und
konnte ohne Zettelwirtschaft direkt am Gerät Änderungen vornehmen. Das war die
Geburtsstunde des Murksbuch 1.0.
Wie das halt so ist, dachte ich mir, dass ich eigentlich mal alle Rezepte überarbeiten müsste
und Fotos hätte ich ja auch gerne. Na ja, ich müsste mal... Dummerweise erwähnte ich mein
Vorhaben gegenüber meinem Schwager, der von meiner Knoblauchsuppe sehr angetan war
und meinte, nun würde es aber langsam Zeit für das Murksbuch 2.0.
Offenbar brauchte ich genau diesen Anstoß, denn am nächsten Tag fing ich an zu
schreiben.
Illustration unter Verwendung von Grafiken von: Clker-Free-Vector-Images/Pixabay und MosafaElTurkey36/Pixabay
Was hat der Elefant mit dem Murks zu tun?
Was hat der Elefant eigentlich mit dem Murks zu tun? Diese Frage habt Ihr Euch sicher schon
gestellt. Ich will ganz ehrlich sein: gar nichts.
Als es an die Erstellung der Website ging, hatte ich
die Idee, ein Logo einzubauen, so ganz allgemein,
nichts Konkretes.
Weshalb es ein Elefant sein sollte, weiß ich nicht so
recht. Ich mag Elefanten, so einfach ist das.
Als Kind gefiel mir bei der "Sendung mit der Maus"
im Fernsehen immer der kleine blaue Elefant am
besten, die Maus fand ich doof.
Aber Elefanten... die haben so etwas Majestätisches
an sich und man sagt ihnen ein gutes Gedächtnis
nach. Beneidenswert, wenn es denn stimmt.
Ich käme ohne meine, sich unkontrolliert
vermehrenden Notizzettel gar nicht zurecht.
Ich nenne sie meine externen Festplatten. Was ich mir nicht notiere, gerät in Vergessenheit.
Es sei denn es ist so einprägsam, dass ich es gar nicht vergessen kann.
Gerne erinnere ich mich an Dinge, die ich komisch finde. Traurige, wie zum Beispiel der
Umstand, dass Elefanten nur eine von vielen bedrohten Tierarten sind, würde ich eigentlich
am liebsten schnell vergessen.
Da erinnere ich mich lieber an den Elefantenbullen, den ich in einem sehr großen und
schönen Tierpark sah, und dem offenbar der Bauch juckte. Mit seinem Rüssel kam er nicht
ran, also "fuhr" er seinen Penis aus und kratzte sich damit am Bauch – genial ...
Neben mir stand ein Vater mit seinem (schätzungsweise 4-jährigen) Sohn. Dieser war
offenbar genauso beeindruckt wie ich, jedenfalls hörte ich wie sein Vater zu ihm sagte:
"Nein, Papa kann das nicht."
Ich musste das Weite suchen, weil ich mir das Lachen nicht verkneifen konnte.
Als mein Neffe, der die Website erstellt hat, mich fragte, was er denn machen solle, der
Logo-Elefant, war ich erst einmal ratlos. Dann fiel mir diese Begebenheit ein, aber am Bauch
kratzen (und dann auch noch so) hat ja nun gar nichts mit kochen zu tun und überhaupt hat
ja alles irgendwo seine Grenzen.
Muss der Elefant denn was machen? Kann der nicht einfach so rumstehen?
Nach einiger Überlegung kam ich auf die Idee, dass er ja mit seinem Rüssel in einem
Kochtopf rühren könnte. Diese Tätigkeit ist zumindest jugendfrei, worauf sich mein Mann
und mein Neffe einig waren, dass er dann eine Kochmütze tragen müsse.
Ich hatte sofort das Bild eines Elefanten mit Kochmütze auf dem Kopf und Kochlöffel im
Rüssel vor Augen – jetzt musste es "nur" noch umgesetzt werden.
Und ich finde der Murksifant, wie mein Neffe ihn getauft hat, ist wirklich gelungen.
Nachtrag: Jetzt, nach 2 Jahren, haben wir den Murksifanten überarbeitet. Jetzt steht er wirklich "nur" rum, aber passt besser zum Design der Seite:
Damals (2019-2021)
Jetzt
So war das gar nicht geplant
Eigentlich sollte es nur eine simple Rezeptsammlung für Freundinnen, Freunde und Familie
werden. Dann lief die Sache irgendwie aus dem Ruder.
Schuld daran ist mein Lieblingsneffe.
Er fand, ich müsse mein Murksbuch veröffentlichen und
bot an, mit dem Einverständnis seines Papas natürlich,
eine Website für mich zu gestalten.
Da er mich irgendwie mit seiner Begeisterung angesteckt
hatte, stimmte ich zu.
Bis zu diesem Zeitpunkt lief noch alles in geordneten Bahnen,
aber dann ...
Mein Neffe war der Meinung, ich sollte erklären, weshalb das
"Murksbuch 2.0" so heißt, wie es nun einmal heißt.
Hätte ich geahnt, was passieren würde, wenn ich zusätzlich zu
den im Buch bereits enthaltenen Geschichten noch eine weitere
schreibe, ich bin mir nicht sicher, was ich getan hätte. Aber so
nahm das Schicksal seinen Lauf.
Nachdem ich also zufriedenstellend erläutert hatte, wie mir die Idee
zum "Murksbuch 2.0" gekommen war, dachte ich, nun müsste ich
konsequent sein und erklären, was der Elefant mit dem Murks zu tun habe.
Auch diese Geschichte schrieb ich in dem naiven Glauben, dass es damit getan sei.
Schließlich wollte ich mich auf die Entwicklung neuer Rezepte konzentrieren. Weit gefehlt.
Ich habe keine Ahnung, wann der Zeitpunkt kam, an dem ich nicht mehr zurück konnte.
Irgendwann kam mir die Idee für eine weitere Geschichte. Und dann noch eine und noch eine.
Meine Einfälle legten an Tempo zu und ich kaufte mir ein Notizbuch, um die Ideen, die mir
ständig im Kopf herumspukten, aufschreiben zu können. Das ist auch so eine komische Sache.
Wenn ich etwas loswerden will, muss ich es aufschreiben. Tue ich das nicht, ist es ständig
irgendwie präsent und zwickt und stört - schlimmer als eine rutschende Socke.
Es ist, als ob sich in meinem Kopf eine Tür geöffnet hätte und die Ideen, die dahinter auf ihren
Einsatz gewartet haben, strömen hinaus als ob´s brennt.
Inzwischen ist es schon soweit gekommen, dass ich ohne mein Notizbuch nirgendwo mehr
hingehe – außer unter die Dusche und auf´s Klo.
Warum ich im Juli Adventssuppe koche
Mitten im Sommer, an einem Tag im Juli, kam mir der Gedanke, "Adventssuppe" * zu kochen.
Ja, ich weiß, das ist bescheuert.
Aber es beweist auch, dass ich mich voll und ganz dem Murksen verschrieben habe und
natürlich auch Euch mit (hoffentlich) nützlichen Tipps versorgen möchte.
Warum also bin ich auf die bekloppte Idee gekommen, im Sommer "Adventssuppe"
zuzubereiten?
• Es war (relativ) kalt.
• Das Licht war besser als im Dezember (kein Lampenlicht erforderlich).
• Das ursprüngliche Foto gefiel mir nicht so recht, Gino kann das besser.
• Ich hatte Appetit darauf.
• Ich hatte eine Idee und wollte ausprobieren, ob es klappt.
• Ich brauchte ein "Alibi", um zu testen, ob der Portwein noch gut ist.
Reicht das? Ich finde schon.
Und weil ich das alles gemacht habe, ohne gefrühstückt zu haben, zeigte der Portwein
irgendwann seine Wirkung und ich habe ein fast volles Wasserglas umgeworfen.
Aber da positives Denken zu meinem Lebensentwurf dazugehört, dachte ich nur:
Gut, dass ich barfuß bin und der Küchenboden gefliest ist.
Und dann habe ich, knülle wie ich war, auch noch anstelle des
Püriermessers die Schlagscheibe auf meinen Stabmixer montiert ...
Muss ich noch mehr sagen?
Meine Lieben, nehmt das Leben nicht so schwer,
Euch selbst nicht so ernst und gönnt Euch auch
mal etwas Spaß!